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Astrofotografie Ausrüstung

DSLR/DSLM Astro-Modifikation

Für die Aufnahme von Astrofotos muss es nicht immer eine gekühlte Astro-Kamera sein. Es gibt Gründe eine handelsübliche DSLR oder DSLM Kamera zu verwenden. Dann bietet sich im Falle der Astrofotografie allerdings eine Astromodifikation an.

Mit meinem Umstieg auf den Baader Travel Companion 95/590 halte ich nun endlich das vollständig vollformattaugliche Teleskop in den Händen in das ich mich verliebt hatte.

Wiederholungstäter

Daher muss ich meiner geliebten CANON EOS M100 nun eine Vollformat-Kamera an die Seite stellen. Nach langer Überlegung und Konsultation des Experten bei Fragen rund um astrotaugliche DSLR/DSLM Sensoren, Markus Meel, hatte ich mich für die CANON EOS R entschieden.

Bereits vor 3 Jahren hatte ich meine M100 erfolgreich und vollends zufrieden bei Markus umbauen lassen. Was liegt da näher als das einfach wieder genau so zu machen?

Ich habe mir also eine gebrauchte EOS R zugelegt. Das war zufällig an einem Samstag. Montags das Paket zu DHL gebracht und bereits am Donnerstag hielt ich meine fertig astromodifizierte CANON EOS R wieder in Händen! Schneller gehts wirklich nicht!
Danke dafür!

Um das ganze rund zu machen, habe ich mir von Markus direkt den ausgebauten OWB-Filter als Clip-Filter gegen vertretbaren Aufpreis wieder dazu legen lassen. Aus meiner Sicht wäre bei einer solchen Kamera alles andere eine Verschwendung – so bleibt sie mir für den „normalen“ Fotoeinsatz im Tageslicht erhalten.

Wie wirkt sich die Astro-Modifikation auf Astrofotos aus?

In der Astrofotografie emittieren viele Nebel ihr Licht im Wellenlängenbereich von 656,3 nm – der sogenannten H-α-Linie. In gängigen DSLR/DSLM Kameras wird dieser Wellenlängenbereich durch einen eingebauten Filter (dem OWB-Filter – Original White Balance-Filter), der sich vor dem Sensor befindet, in erheblichem Maße „weggefiltert“. Mit dem Ergebnis, dass in der Astrofotografie Photonen aus diesem Bereich den Sensor nicht erreichen.

Hier ein direkter Vergleich zweier entwickelter Bilder eines H-α-Gebietes, dem Emissionsnebel Sharpless 230. Die Einzelfotos beider Bilder wurden am selben Abend aufgenommen. Quasi kurz vor Stören des Vollmondes. Es wurden jeweils 30 Einzelbilder mit jeweils 60s Belichtungszeit benutzt. Natürlich viel zu wenig Belichtungszeit für ein hübsches Foto, aber mehr als genug um den Effekt zu verdeutlichen:

Beide Bilder sind mit exakt den selben Parametern aufgenommen, integriert und entwicklet worden. Der einzige Unterschied ist der entfernte OWB-Filter im rechten Bild.

Astro-Modifikation bei Markus

Die Kameras verfügen über zwei Filter. Den OWB/Sperrfilter und den UV/IR Filter. Beim „normalen“ Astroumbau wird nur der OWB-Filter entfernt. Dies erfüllt den oben genannten Zweck.

Es besteht noch die Möglichkeit des Vollumbaus. Dabei wird der UV/IR Filter direkt mit entfernt. In der Astrofotografie ist dieser im Normalfall aber erwünscht.

Markus hatte einmal die Filtergläser vermessen. Hier das Ergbnis:

Spektrum-Messung von Markus Meel.
In den 3 hier dargestellten Ergebnissen hat Markus unter Verwendung einer Halogenlampe (UV-Bereich nicht existent) die Messungen durchgeführt.

Wer Astrofotografie betriebt, der lernt irgendwann, dass Filter/Glas den Lichtweg beeinflussen und es geht oft um Bruchteile eines Millimeters die über runde Sterne entscheiden. Daher ist es wichtig, die Position des Sensors in der Kamera EXAKT zu kennen; vor allem dann, wenn man eine Glasscheibe entfernt hat. Markus vermisst die Lage des Sensors unter Verwendung eines Lasers und „legt“ diesen exakt auf die neue, veränderte Ebene, damit der Wert des Auflagemaßes des Herstellers weiter verwendet werden kann. Dabei durchaus genauer als der Hersteller selbst.

Der OWB-Clip Filter

Der OWB-Clip Filter und die Verwendung der DSLR/DSLM im Tageslicht.
Es gibt die Tage, da möchte ich meine EOS R – und davor die EOS M100 – auch am Tag benutzen. Hier trägt der fehlende OWB-Filter nicht zur Freude bei. Da ist es wirklich toll, dass Markus den ausgebauten OWB-Filter in einer 3D gedruckten Fassung als Clip-In-Filter direkt wieder mit anbietet. Der eingelegte Filter sieht in meiner EOS R so aus:

CANON EOS R mit eingebautem Clip-Filter.
CANON EOS R mit eingebautem Clip-Filter.

Hier mal zwei Fotos welche die Tageslichttauglichkeit veranschaulichen sollen.
Beide Fotos wurden mit der EOS R und einem Olympus OM Altglas aufgenommen.

Der Link zu Markus

Als Wiederholungstäter kann ich den Service und die Qualität der Arbeit von Markus nur weiterempfehlen. Zur Kontaktaufnahme empfehle ich seine Internet-Seite. Diese ist zu erreichen unter: http://www.astro-modifikationen.de

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