Messier 92 ist einer der ältesten und hellsten Kugelsternhaufen der Milchstraße und enthält etwa 330.000 Sterne, die in einer dichten, kugelförmigen Formation angeordnet sind. Entdeckt wurde er 1777 von Johann Elert Bode und ist zwar etwas weniger prominent als sein Nachbar M13, bleibt aber unter Astrofotografen wegen seiner Klarheit und Struktur sehr beliebt. Der Haufen lässt sich mit einer Vielzahl von Teleskopen und Kameras leicht abbilden und ist damit sowohl für Einsteiger als auch für fortgeschrittene Fotografen zugänglich. Seine geringe Metallizität und das hohe Alter geben einen Einblick in die frühe Geschichte unserer Galaxie.
Namen und Katalognummern
- Messier 92
- M92
- NGC 6341
- Melotte 168
Position und kosmische Nachbarschaft
Messier 92 befindet sich im nördlichen Teil des Sternbilds Herkules, nördlich des Keystone-Asterismus und zwischen den Sternen Eta Herculis und Iota Herculis. Er bildet ein Dreieck mit den beiden nördlichsten Sternen des Keystone, was ihn für Beobachter und Astrofotografen leicht auffindbar macht. Der Haufen liegt direkt unter dem „Arm“ des Herkules in einer Region, die reich an Deep-Sky-Objekten ist, und nicht weit entfernt vom berühmteren Messier 13. In Weitwinkelaufnahmen lassen sich zudem einige schwache Hintergrundgalaxien einfangen, was astrofotografische Kompositionen bereichert.
Wissenswertes
- Messier 92 ist schätzungsweise etwa 14 Milliarden Jahre alt und damit fast so alt wie das Universum selbst.
- Er ist unter dunklem Himmel mit bloßem Auge sichtbar und ein hervorragendes Ziel für visuelle Beobachter und Astrofotografen.
- Der Haufen ist sehr metallarm und besteht hauptsächlich aus Wasserstoff und Helium, was typisch für sehr alte Kugelsternhaufen ist.
- Astrofotografen schätzen M92 wegen seiner Helligkeit, Kompaktheit und den schwachen Hintergrundgalaxien, die in Weitfeldaufnahmen sichtbar werden.
Helligkeit, Entfernung und Größe
Messier 92 besitzt eine scheinbare Helligkeit von etwa 6,3 mag und ist unter sehr dunklem Himmel sogar ohne optische Hilfsmittel sichtbar, mit Fernglas oder kleinem Teleskop leicht zu beobachten. Die Entfernung zur Erde beträgt etwa 26.700 bis 27.000 Lichtjahre, und der Durchmesser liegt bei rund 109 bis 110 Lichtjahren. Der Haufen nimmt etwa 14 Bogenminuten am Himmel ein, was etwas weniger als die Hälfte des scheinbaren Monddurchmessers ist und ihn zu einem eindrucksvollen Ziel für Astrofotografen macht.