Messier 71

Messier 71, ein locker konzentrierter Kugelsternhaufen im Sternbild Pfeil in etwa 12.000 bis 13.000 Lichtjahren Entfernung, erreicht seine jährliche Kulmination zur astronomischen Mitternacht sowie die beste Beobachtungszeit Mitte Juli.

Messier 71 ist ein kompakter, aber relativ lockerer Kugelsternhaufen, der aufgrund seines Erscheinungsbildes und seiner Sternzusammensetzung lange für ein dichter offener Sternhaufen gehalten wurde. Entdeckt wurde er vor 1746 von Philippe Loys de Chéseaux und 1780 von Charles Messier katalogisiert. Er liegt in den sternreichen Feldern der Milchstraße und ist ein schönes und lohnendes Ziel für Astrofotografen. Viele Sterne lassen sich bereits in kleinen Teleskopen auflösen, und tiefe Aufnahmen zeigen eine feinkörnige Struktur mit einem goldenen Schimmer; der fehlende dichte Kern und der reiche Hintergrund machen ihn besonders für Weitfeldaufnahmen attraktiv.

Namen und Katalognummern

  • Messier 71
  • M71
  • NGC 6838
  • Melotte 226

Position und kosmische Nachbarschaft

Messier 71 befindet sich im kleinen Sternbild Pfeil (Sagitta), fast genau auf halbem Weg zwischen den hellen Sternen Gamma Sagittae und Delta Sagittae. Der Haufen liegt in einer dichten Region der Milchstraße, umgeben von sternreichen Feldern und schwachen Dunkelnebeln, was einen dramatischen Hintergrund für die Astrofotografie bietet. M71 liegt zudem in der Nähe des bekannten „Kleiderbügel“-Asterismus (Collinder 399), wodurch er leicht zu finden und ein attraktives Motiv für Weitfeldaufnahmen ist. Die Region ist relativ frei von hellen Vordergrundsternen, sodass die Struktur des Haufens auf Bildern klar hervortritt.

Wissenswertes

  • Messier 71 wurde viele Jahre lang für einen offenen Sternhaufen gehalten, bis in den 1970er Jahren seine wahre Natur als Kugelsternhaufen bestätigt wurde.
  • Der Haufen ist im Vergleich zu den meisten Kugelsternhaufen relativ metallreich, was seinen Sternen einen etwas wärmeren Farbton verleiht.
  • M71 besitzt keinen dichten Kern und erscheint dadurch diffuser und weniger konzentriert als typische Kugelsternhaufen.
  • Astrofotografen schätzen M71 wegen seines einzigartigen Erscheinungsbildes und des reichen Milchstraßenhintergrunds.

Helligkeit, Entfernung und Größe

Messier 71 hat eine scheinbare Helligkeit von etwa 6,1 mag und ist unter dunklem Himmel bereits im Fernglas und kleinen Teleskopen sichtbar. Der Haufen ist etwa 12.000 bis 13.000 Lichtjahre von der Erde entfernt und misst rund 27 Lichtjahre im Durchmesser. Seine scheinbare Größe beträgt etwa 7 Bogenminuten, also etwa ein Viertel des scheinbaren Monddurchmessers, was ihn zu einem kompakten, aber auffälligen Ziel für die Astrofotografie macht – besonders in Weitfeldaufnahmen.

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