Im Rahmen der Planungen der Mono-Konfiguration meines Astrofoto-Systems hatte ich mich sehr schnell dafür entschieden, dass auch ein Neigeflansch Teil der Gesamtkonfiguration sein soll. Diese Entscheidung fiel spätetens in dem Moment, als auch die Entscheidung für eine Vollformat Kamera gefallen war.
- MONO Astrofotografie – was lange währt – Rahmenartikel
- ToupTek SkyEye62AM Hardware
- Baader UFC Filterschubladen-System
- Gerd Neumann CTU XT M54
- ToupTek SkyEye62AM Software
- Pegasus Astro Indigo OAG
- Baader LRGB CMOS Filter 50.4mm
Wozu ein Neigeflansch im Imaging-Train?
Eine Tilt-Einheit in der Astrofotografie ermöglicht die präzise Ausrichtung des Kamerasensors, um die Bildqualität zu optimieren. Ihre wichtigsten Vorteile sind:
- Korrektur von Sensortilt: Sie gleicht eine mögliche Schrägstellung des Sensors aus, die sonst zu verzerrten Sternen führen kann.
- Verbesserte Bildschärfe: Durch eine exakte Justierung zur Bildebene wird eine gleichmäßige Schärfe über das gesamte Bildfeld sichergestellt.
Ein Vollformat-Sensor ist wirklich groß – und die Ecken des Sensors sind verdammt weit vom Zentrum der Fokusfläche entfernt. Da möchte ich mich nicht nur auf Software-Korrekturen verlassen, sondern diese lieber On-Top auf eine optimale Qualität des Bildmaterials anwenden.
Wahl der konkreten Tilt-Einheit
Ich habe mich für eine CTU – Camera Tilt Unit von Gerd Neumann entschieden. Über diese hochwertigen Tilt-Einheiten war ich in der Vergangenheit immer wieder mal gestolpert, sodass ich – kaum war die Entscheidung zu treffen – Kontakt zu Gerd Neumann aufgenommen hatte. Die Beratung war sowohl telefonisch als schriftlich vorzüglich. Kurzum – ich fühlte mich sofort kompetent und umfangreich vom Produzenten Beraten.

Die CTU hat eine minimale optische Länge von 11,3mm und ist um ca. 1mm verlängerbar. Daher erfüllt die CTU für mich direkt zwei Funktionen. Neben der primären Funktion einen Tilt eliminieren zu können, habe ich auch eine Option den Backfokus meines Systems exakt zu konfigurieren. Der 1mm reicht da definitiv aus.

Ich habe mich konkret für die M54-Version entschieden. Die M68-Variante wäre in meinem Fall eine echte Option gewesen, musste aber nicht sein, da ich die Tilt-Einheit nahe an meiner Kamera platziert habe, welche über ein M54 Gewinde verfügt.
Die Präzision der CTU beschreibe ich uneingeschränkt als High-End. Es hat mir selten soviel Spaß gemacht 3 Schräubchen zu drehen 🙂
Glücklicherweise lässt sich die Justage über Schrauben an der Seite durchführen, sodass das Gesamtsystem während der Justage kompett montiert sein und bleiben kann. Eine komplette 360 Grad Umdrehung sorgt reproduzierbar und umkehrbar für 0,2mm Verlängerung bzw. Verkürzung des Backfocus.

Ich möchte die Gerd Neumann Camera Tilting Unit in meinem High-End-Imaging-System nicht missen und bin froh mich für dieses Produkt entschieden zu haben.