Dunkelnebel sind dichte Wolken aus interstellarem Gas und Staub, die das Licht dahinterliegender Sterne oder leuchtender Nebel blockieren. Sie erscheinen am Himmel als dunkle, silhouettenartige Regionen vor helleren Hintergrundfeldern. Astronomisch betrachtet bestehen Dunkelnebel überwiegend aus kaltem, molekularem Wasserstoff und Staubpartikeln. Während der Staub nur etwa ein Prozent ihrer Masse ausmacht, ist er für die Blockierung des Lichts verantwortlich. Die Temperaturen in Dunkelnebeln sind äußerst niedrig und liegen oft bei etwa 10 Kelvin, wodurch thermische Emission nahezu ausgeschlossen ist. Die Dichte dieser Nebel variiert stark, reicht jedoch typischerweise von einigen Hundert bis zu mehreren Millionen Molekülen pro Kubikzentimeter.
Dunkelnebel befinden sich häufig in der Milchstraßenebene und sind eng mit Sternentstehungsgebieten wie dem Orion-Molekülwolkenkomplex verbunden. Sie können unterschiedliche Größen aufweisen, von kleinen, kompakten Globulen wie Bok-Globulen bis hin zu weit ausgedehnten Strukturen wie dem berühmten Pferdekopfnebel. Ihre Entfernungen liegen meist bei mehreren hundert bis tausenden Lichtjahren. Diese Nebel spielen eine zentrale Rolle in der Astronomie, da sie oft die Geburtsorte neuer Sterne sind. In den dichten Kernen von Dunkelnebeln kollabiert Gas durch Gravitation, was zur Entstehung von Protosternen führt.
Barnard 33 – Pferdekopfnebel
Der Pferdekopfnebel, ein dunkler Nebel im Sternbild Orion, befindet sich etwa 1.500 Lichtjahre von der Erde entfernt und erreicht seine jährliche Kulmination zur astronomischen Mitternacht Mitte Dezember ...